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Staatssekretär würdigt engagierte Arbeit des Burgvereins Zilly Gunnar Schellenberger zu Gast auf der Wasserburg Zilly
Auf Einladung der Harzer Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Tourismussausschusses Heike Brehmer besuchte der Staatssekretär für Kultur Sachsen-Anhalt, Dr. Gunnar Schellenberger, im Rahmen seiner Sommertour kürzlich die Wasserburg in Zilly.
Die Gruppe zu Gast im Trauzimmer
Osterwieck / OT Zilly - In Begleitung des regionalen Landtagsabgeordneten Bernhard Daldrup, des Harzer Landrates Martin Skiebe und des Bürgermeisterkandidaten Alexander Räuscher wurden die Gäste von Osterwiecks Bürgermeisterin und Vereinsmitglied Ingeborg Wagenführ, dem bisherigen Vorsitzenden des Fördervereins Wasserburganlage Zilly e. V. Detlef Schönfeld sowie weiteren Vereinsmitgliedern herzlich im historischen Ambiente empfangen.
Zunächst stand eine Besichtigung des Trauerzimmers auf dem Programm. In der „Bunten Stube“, einem stilvoll restaurierten Saal mit aufwendigen Malereien der Spätrenaissance geben sich jährlich 25-30 Paare in Kooperation mit dem Osterwiecker Standesamt das Ja-Wort. Parallel zum Besuch der Politikergruppe fand auch an diesem Tag eine Trauung statt.
Anhand eines Modells konnten sich die Gäste einen Überblick vom Umfang der gesamten Anlage und des Außenbereichs verschaffen. Im Anschluss stellte Detlef Schönfeld die Arbeit des Fördervereins vor. Seit 2002 hat der Verein, der derzeit 72 Mitglieder hat, rund 200.000 Euro Eigenmittel für die Sanierung der Burg aufgebracht. „Eine beachtliche Leistung“, lobte Schellenberger. Damit konnten zahlreiche Sanierungsmaßnahmen, die vor allem durch das Förderprogramm für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (LEADER) möglich wurden, kofinanziert werden. Dazu kommen Lotto-Toto-Mittel sowie andere Sponsoren. U.a. wurden der Bergfried, die Dächer, die Küche und die Südfassade saniert, historische Räume freigelegt u.v.a.m.. Seit 2012 wird der Rittersaal saniert.
Besonders stolz ist man auf die 2013 fertiggestellte Nahwärmeleitung. Dabei wird Abwärme aus der Agrargenossenschaft Zilly zur Heizung der KITA „Märchenburg“ auf dem Burggelände genutzt. So konnte der Heizkostenverbrauch in der Einrichtung von jährlich 12.000 Euro auf 4.000 Euro reduziert werden, was den Erhalt des Standortes sichert und somit Zilly als Wohnort für junge Familien attraktiv macht. Aktuell konzentriert man sich auf einen barrierefreien Zugang, der Ende September 2016 fertig gestellt werden soll. Hierfür hat der Verein einen Eigenanteil von 25.00 Euro aufgebracht. Damit können dann auch behinderte Menschen oder Familien mit Kinderwagen die Veranstaltungen auf dem Burggelände besuchen.
Besonders stolz ist man auf das jährliche Lichterfest , das sich in der Adventszeit großer Beliebtheit erfreut. Alle 2 Jahre findet zudem eine Whiskeyverkostung statt. Diese lockt zahlreiche Gäste aus nah und fern an. Zudem bieten die Vereinsmitglieder ehrenamtlich Burgführungen an. Bürgermeisterin Wagenführ dankte der Landespolitik ausdrücklich für die Unterstützung des ländlichen Raumes. Von der Förderung für Kulturdenkmäler profitieren neben Zilly z.B. auch die Burg Hessen, das Schloss Berßel oder die Stephanikirche Osterwieck.
Froh sind Stadt und Verein derzeit über zweiten Arbeitsmarkt 3 Mitarbeiter auf dem Burggelände für die Pflege des Außengeländes beschäftigen zu können. Staatssekretär Schellenberger verwies auf sein Anliegen Sachsen-Anhalt als Kulturstandort zu stärken. Dazu wurde ein Investitionsprogramm des Landes für Kultur aufgelegt. Zudem kündigte er ein Verfahren zur Beschleunigung von Antragsentscheidungen an.
Skiebe mahnte pragmatische Regelungen für die Kommunen an, die aufgrund der Haushaltslage oft den Eigenanteil für Fördermittel nicht aufbringen können. Der Landtagsabgeordnete Daldrup informierte darüber, dass sich die CDU-Fraktion derzeit genau mit diesem Aspekt beschäftigt und Vorschläge für pragmatische Lösungen entwirft. „Denn in den letzten Jahre sind viele EU-Fördermittel durch dieses Problem verfallen, die nachhaltige Investitionen im ländlichen Raum gebracht hätten, das können und dürfen wir uns nicht mehr leisten.“
Zugleich forderte er die Kommunen auf, klare Prioritäten zu setzen und begonnene Projekte zu Ende zu führen. „Früher hat eine Person für einen Förderantrag einen halben Tag benötigt, heute müssen sich 3 Personen drei Wochen damit befassen“, gab Schönfeld dem Staatssekretär noch mit auf den Weg. Bürgermeisterin Wagenführ dankte dem Staatsekretär abschließend mit einem regionalen Honigpräsent für den Besuch und lud ihn ein, zum Lichterfest in der Adventszeit wiederzukommen.
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